Am Auffahrt-Wochenende reisten wir alle zusammen ans SKJF 2015. Dank der Kollekte am Frühlingskonzert konnten wir es uns leisten, mit einem Car bis nach Disentis zu reisen. Voller Vorfreude nahmen wir den Weg in Angriff. Einige nutzten die Zeit für kurzfristiges Lernen auf den nächsten Test, andere schliefen bereits jetzt (!) ein wenig vor.
Die Fahrt verlief ohne Probleme, wir durften unser Lagerhaus beziehen und machten uns dann auf ans Eröffnungskonzert. Die Stimmung war super, alle freuten sich auf die vier gemeinsamen Tage.
Das Eröffnungskonzert in der Sporthalle vor 1’200 Zuschauern.
Alles war super organisiert. Dank unserer Begleitung fanden wir schnell zu unserem Depot, zum Mittagessen (immer sehr wichtig!) und natürlich an die Konzerte. Schnell wussten wir, mit wem wir ein Tridem bilden werden (siehe hier). Mit dem einüben der Lieder happerte es noch ein wenig, wir mussten uns zuerst gegenseitig kennen lernen.
Ein Team der Sendung Schweiz Aktuell war am Donnerstag vor Ort. Sie sendeten live aus der Halle:
SRF „Schweiz Aktuell“ Live vor Ort.
In der ersten Nacht wurde (wie erwartet) nicht viel geschlafen. Die Matratzen waren einigermassen bequem und auch die Duschen am nächsten Morgen waren sehr angenehm.
Viel Zeit hatten wir jedoch nicht. Die nächste Tridem-Probe stand an. Langsam fanden wir unseren Stil, und dem einen oder anderen lief das „Wende jaa hoo jaa“ schon nach.
Einer von vielen Höhepunkten war definitiv, dass es am Freitag schneite. Wir kahmen vom Flachland (Badi-Wetter) hoch in die Berge und freuten uns (mehr oder weniger) über so dicke Schneeflocken, die wir Flachländer diesen Sommer nie sahen!
Unser Schnee-Gruppenfoto. Mitten im Sommer.
Ein Konzert der speziellen Art erlebten wir in einer Kirche. Man muss dabei erwähnen, dass diese Kirche ca 10 Minuten Fussmarsch vom Festivalzentrum entfernt war, und dieser Fussmarsch über einen matschigen Weg durch den Schnee führte. Den einen oder anderen Ausrutscher inklusive. Völlig durchgefroren gaben wir also ein Konzert in einer kleinen Kirche. Die wunderschöne Akustik und die phänomenalen anderen Chöre entschädigten uns aber dafür.
Die Nacht wurde kürzer und der Wecker klingelte noch früher. Am Samstag hatten wir eine Hauptprobe für das Tridem. Was irgendwie keinen Sinn machte. Eine PROBE für ein EINMAHLIGES Erlebnis. Aber man muss ja schlussendlich auch wissen, wer von 1’200 Personen wann singt und welcher Dirigent die Einsätze gibt.
Im Workshop „Tutti Frutti“ am Nachmittag sangen wir mit 2 anderen Chören einen Fruchtsalat von Liedern. Von Body-Percussion bis BeatBox war alles mit dabei.
Und dann konnte es beginnen, das einmalige Erlebnis. Alle Chöre machten sich gemeinsam auf, um die absolute Melodie zu finden. Es war ein sehr schöner Abend. Auch Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, sie sass direkt vor uns, war sehr begeistert vom Klang der 33 Chöre. Wir konnten sie kurz für ein Gruppenfoto anhalten.
Eveline Widmer-Schlumpf posierte mit uns für ein Foto.
Frau Widmer-Schlumpf
Der Abend wurde lang. Nach dem Gruselgeschichte erzählen gingen wir alle schlafen.
Der Sonntag gab uns die Gelegenheit, unsere mittlerweile stark beanspruchten Stimmbänder noch einmal zum Glühen zu bringen. Unser Abschlusskonzert war durchzogen von schrägen Tönen und leisem Husten im Hintergrund. Nach der Verabschiedung auf der Hauptbühne machten wir uns, müde aber glücklich, mit dem Car wieder auf nach Hause.
Unser Fazit ist sehr positiv. Wir haben viele neue Chorstücke kennen gelernt – einige werden wir in unser Repertoire aufnehmen, andere schnell wieder vergessen. Der Austausch mit anderen Chören, das kennen lernen der Stadt Disentis beim Singen auf Plätzen, und das kreischen nach der Pointe der Gruselgeschichte. All das werden wir lange nicht vergessen! Und Achtung: Lugano 2017 – wir kommen!